Ein begehbares Architektur-Monument – das gibt es vermutlich in dieser Art nicht noch einmal. Die Olympia-Zeltdachtour hoch über dem Rasen des Olympiastadions verschafft nicht nur imposante Ausblicke auf die Berge und auf die Silhouette der Münchner Innenstadt, sondern ist auch aus architektonischer Sicht einmalig. Ausgerüstet mit Seil und Karabiner geht es in kleinen Gruppen über die Nordkurve und entlang des weltberühmten Plattenfeldes. Schließlich der Gipfelsturm auf über 50 Metern: Pylon statt Gipfelkreuz!
Während einer Australienreise kam Margit Schreib vom Besucherservice der Olympiapark GmbH die zündende Idee: In Sydney gibt es seit den Olympischen Spielen 2000 die Bridgeclimb-Tour auf der Harbour Bridge – vielleicht könnte eine ähnliche Attraktion auch in München auf dem Dach des Münchner Olympia-Stadion funktionieren, fragte sie sich. Das war 2003 – und ihre Idee schlug ein: Seitdem bietet die Olympiapark GmbH ihre Touren auf der von Frei Otto umgesetzten Zeltkonstruktion an – seit 2004 zusätzlich die Zeltdach-Tour mit Abseilen aus 40 m Höhe bis hinunter auf den ehrwürdigen Rasen des Olympia-Stadions und seit 2009 eine Tour mit einer rasanten Fahrt mit dem „Flying Fox“ am Drahtseil.
„Wir hatten Glück, denn während der Gesamt Zeltdachsanierung von 1997 bis 1999 wurden Revisionsstege für Arbeiter mitgebaut und diese können wir für unsere Touren nutzen“, erzählt Scheib. Die Plattformen für Abseilen und Flying Fox wurden nachträglich gebaut. Ihres Wissens nach gibt es weltweit nur das Olympiastadion München, das eine Tour auf seinem Dach anbietet. „Wir hatten schon einige Stadien weltweit, die sich Informationen über die Dachtouren geholt haben“, so Scheib.